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Füße einer Nacht

Datum: 13.08.09

Autor: Rheingold ,


Jemand sagt: Schreib doch was drüber. Na gut. Ich schreibe.

Eindrücke einer langen Nacht. Von mir. Einem, der dabei war. Nicht lückenlos notiert. Müßt Ihr verstehen. Aber wie sagt man: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile." So auch hier.

Der Termin steht. Endlich. Und ich bin eingeladen. Danke! Wie am besten umschreiben, was sich da anbahnt? Vielleicht so: "Fußerotik meets S/M. Na ja, mit S/M hab ich ja nun nicht so viel am Hut. Mulmiges Gefühl. Überhaupt die erste Füße-Party für mich und dann gleich als Gemeinschaftsaktion mit S/Mlern? Was kommt da auf mich zu? Cool bleiben. Jedenfalls ein privates Event. Jedenfalls nichts 'gewerbliches' Auch die 'Weiblichkeit' wird nur um der Sache willen mit von der Partie sein. Lange Wochen, um über ein Für und Wider meines Besuchs nachzugrübeln gab's ja eigentlich nicht. Gut so. Dafür erwischt es mich nun um so ärger...

Ich sitze im Wagen, bin auf dem Weg zur Party. Drei Stunden Fahrt. Was tut man nicht alles. Genug Zeit, um sich doch noch verrückt zu machen. Aber jetzt bin ich schließlich schon unterwegs. Es schüttet wie aus Kübeln. Die Autobahn verwandelt sich in ein großes Wasser. Scheinwerfer blenden, sonst Dunkelheit. Der Verkehr erfordert volle Konzentration. Ist auch besser so. Nur jetzt keinen Rückzieher mehr. Was hat P. am Telefon gesagt? Alles kann, nichts muß oder so ähnlich. Kommt ganz auf Dich an! Klingt irgendwie abgedroschen, birgt aber wohl etwas Wahrheit. Also los!

Angekommen. An die Keller-Tür zu der "location" ist eine große Teufelfratze gemalt. Eine Ahnung davon, dass ein S/M-Publikum hier wohl häufiger ein- und ausgeht. Herzklopfend trete ich ein. Hinter der Tür erwartet mich Erfreulicheres. Nette Begrüßung. Erste Unsicherheiten wie weggeblasen. Ein nettes Willkommen auch von F. dem "Chef" der S/Mler. Ganz sympathisch. "Wer bitte gehört denn hier zu wem?!" Heiterkeit. Alles völlig normal bisher. Party eben. Bisschen Sprücheklopfen, bisschen Fragerei nach dem Woher und Wohin und "auf was stehst Du denn so?" ... "Ahh, verstehe..."

Der Bar-Raum ist ganz nett. Pfiffig eingerichtet mit alten Autositzbänken und Stehtischen. Hier gibt's noch ausreichend Beleuchtung. Ein Mädel hinter der Bar. Rotes Latex-Outfit. Aha. Ein paar Bilder an der Wand. Auch was "Füßisches" ist dabei.

Neugierde packt mich. Wie geht's denn dahinter weiter? Halbdunkel umfängt mich. Ich bin allein. Licht von Kerzen in roten Bechern werfen spärliches Licht auf die Szenerie. Mystisch. Im ganzen Raum verteilt stehen diese S/M-Möbel. Hier ist wohl für jede Spielart dieser erotischen Neigung etwas dabei. Und für jede "Gemeinheit": Streckbank, Ketten, Andreas-Kreuz, Bock... Ich muß leise lachen. Die Geräte erinnern ein wenig an die in einer Turnhalle. Schulsport war für mich schon immer eine Tortur. Aber hier dürfte schon so manchem – Männlein wie Weiblein - das Lachen vergangen sein. Dennoch: Keine Folterkammer-Atmosphäre hier. Ich spüre keine Bedrohung. Der Raum strahlt in seiner Gesamtheit ästhetik aus. Irgendwie...- na ja, Kunst. Dazu passende Musik. Komme nicht auf den Namen. Irgendwie New-Age mit Gruftitouch? Gelänge es, hier zu meditieren?

Dann ein paar Drinks, ein bisschen Rumstehen am Buffet. Erste Ansätze recht guter Gespräche. Themenliste offen. Es wird später Abend. Und? War's das jetzt? Die Frage scheint mir auf die Stirn geschrieben. Ich werde wieder nervös. Ob hier noch was abgeht? P. beruhigt mich mit irgendwas, das wie "Geduld zahlt sich aus" klingt. Auch F. spricht mich an. Macht er mir Hoffnung wegen des weiteren Verlaufs dieser Nacht?

Noch einige Mädels erscheinen. Hallo. Ahh, die gehören wohl zu...da sind sie schon wieder halb von der Bildfläche verschwunden. Ziehen sich wohl um? Tauchen wieder auf. In Szene-Klamotten. Wow, some like it hot. Jedenfalls sehe ich viele schöne Nylon-Beine. Wow! Ob es mir gelänge, da mal....

Mehr Zeit vergeht. Allmählich schwappt die Welle von Gästen aus dem Bar-Raum in das Halbdunkel dahinter. Atmosphäre. Liegt da nicht ein gewisses Knistern in der Luft? Schwerer Duft. Sehe ein paar Gestalten hinter den Vorhang eines kleineren Nebengemaches verschwinden. Bald darauf...war das nicht.. klatschen von Leder auf nackter Haut. Stöhnen und verhaltene Schmerzenslaute bestätigen meine Vermutung. Aha, da tut sich wohl was.

Wird sich auch für einen "Footi" wie mich der Reigen öffnen? P. hat offenbar irgendwas für die zwei "Trampler" unter uns gemanaged. In seinem Schlepptau einige Mädels. Kandidat X. liegt rücklings auf dem Boden. Die Ladies beschreiten den Weg, der über die Länge des dort ausgestreckten Körpers reicht. Kaum hat ein Mädchen den letzten Schritt getan, ist die nächste dran. Ganz langsames und ausführliches Balancieren. Absätze bohren sich ein. Muß Spuren hinterlassen. Schmerzhaft. Nicht ungefährlich, denke ich. Von X. höre ich nichts. Jedenfalls keine Unmutsbezeugungen. Wie lange hält er das aus? Wo ist der Kick? Die Mädels stehen gemeinsam auf ihm. Halten sich gegenseitig fest und stehen wankend auf X. Wattwanderer auf dem letzten Rest trockenen Landes. Absolutes Schweigen im Raum. Andächtiges Staunen? Bisschen Unverständnis, bisschen Hochachtung, bisschen Mitleid. X. hält lange aus. Bravo. Bravo?

Dann räumt er Kandidat Y. den Platz. Y. möchte, dass die Mädchen ohne Schuhe über ihn hinwegsteigen. Kann der haben...

Dann – da ist sie! Lady A...klein, dunkelhaarig, pretty. Sie hat mein besonderes Interesse geweckt. Sie will ihr Glas abstellen. Sucht einen Platz dafür. Ich bin zur Stelle. Nehme es ihr ab. Sie reiht sich ein. Ich schaue auf ihre kleinen hübsche Füße umhüllt von schwarzem Nylon. Vielversprechend.

Y. gibt auf. Lady A. sucht ihren Glas-Kavalier. Findet ihn. Kommt auf mich zu. Ich zögere. Winke sie etwas abseits. Sie folgt. Jetzt oder nie. Ich beuge mich zu ihr und wispere ihr ins Ohr: "Darf ich mal Deine Füße küssen?" Jetzt ist es heraus. Ein Herzschlag hat ausgesetzt. Kann es kaum glauben. Die Antwort folgt prompt: "Ohh – o.k., kein Problem." Schon ist sie mir eine Schrittlänge voraus. Setzt sich in eine Sofa-Ecke. Legt ihre kleinen Nylon-Füße auf den Stuhl gegenüber. Setze mich dort. Ihre Füße auf meinen Knien, in meinen Händen, in meinem Gesicht. Küsse diese süßen Füße, die niedlichen Nylon-Zehen. Wie viele Augenpaare sind jetzt wohl auf mich gerichtet? Kümmert mich wenig. Seltsam.

Später wieder im Bar-Raum. Mein Blick fällt auf ein Sofa. Z. labt sich am rechten Nylon-Fuß von Lady B. Ihr linkes Bein ist nackt. Vorarbeit von Z.? Ich setze mich auf die Sofa-Ecke. Ich muß immer ihren Nackt-Fuß anschauen. Wirklich schön. Meine Hände machen sich selbständig. Massiere ihren Fuß, der sich wohlig unter meine Fingern räkelt. Kann nicht anders. Beuge mich vor, Nehme ihren Fuß hoch und lecke ihre Sohle. Sauge an ihrer großen Zehe. Sie reagiert. Und wie. Windet sich. Stöhnt.

Zwischendurch mal schauen. Was geht sonst noch so ab? Was machen denn die anderen? Sehe zum ersten Mal S/Mler in Live-Aktion. Am halb zurückgezogenen Vorhang zu dem kleinen Nebenraum bin ich nicht allein. Es gibt noch mehr Zuschauer. Wie im Theater? Das ist doch keine Bühne! Werde da auch zum Voyeur. Sollte ich mich was schämen? Später vielleicht. Ist das abstoßend? Weiss nicht. Besehe mir unverwandt ihre Spiele. Merke mir keine Details.

P. wird sich in dieser Nacht verschmitzt lächelnd mehrmals nach meinem Wohlbefinden erkundigen. Und jedes Mal werde ich diese Frage nicht eindeutig beantworten können.

An der Bar sitzt noch ein Mädel. Nennen wir sie Lady C. Wartet sie? Worauf? Master F. tritt von hinten an sie heran. Geflüster. Lady C. legt den Kopf in den Nacken. Eine Binde verschließt ihre Augen. F. entführt sie ins Halbdunkel. Auf einer Decke kauert sie sich nieder. Erwartet Anweisungen. F. lässt sie auf den Bauch liegen. Ihre Arme gestreckt nach hinten. Hände werden in hölzernen Schellen verschlossen. Ich stehe herum. Schaue gebannt. F. raunt mir zu, ob ich C. die Schuhe und Strümpfe ausziehen wolle. Was macht mich eigentlich jetzt zum Assistenten? Habe ich vielleicht ein Glitzern in den Augen? Aber ich knie mich doch vor ihre Füße. Ich hebe ihr linkes Bein leicht an, streife ihren Pump ab. Leiser Duft. Ich küsse ehrfürchtig ihre Fußsohle. Dann rechtes Bein und rechter Fuß. Löse ihre Nylons und entkleide langsam ihre schönen Beine. Nackte Haut glänzt weiss im Kerzenlicht. Vor mir ihre sanften Sohlen. Weiss. Weich. Meine Zunge leckt ehrerbietig darüber. Sie rührt sich. Meine Mund umschließt nacheinander zärtlich ihre Groß-Zehen. Ihre Füße zucken.

F. bedient einen Seilzug. Bringt einen schweren Holzblock zum Schweben. In der Wandung des Blocks zwei Löcher. Gerade passend, um zwei Füße einzuschließen. Das geschieht auch. Hilflose Fuß-Sohlen. F. entfernt sich. Teil dieses Spiels. Lady C. ausgeliefert. Warten. Psycho-Terror á la S/M? F. kommt wieder, hat eine Gerte in der Hand. An ihrem Ende ein Stück Leder. F. zielt auf den rechten Fuß. Der Hieb fällt klatschend auf die nackte Sohle. Verhaltender Aufschrei. Fortsetzen auf die linke Sohle. Läßt mich das kalt? Tut es nicht. Kleine Pausen zwischen schmerzhaftem Aufbäumen ihres Oberkörpers. Wiederholung der Prozedur. Stöhnen. Sie krümmt die Zehen. Dann läßt F. von ihr ab. Spendet Trost. S/M-Moral?

Eine Bekannte. K. Stille Beobachterin mancher Szenerie, die auch mich einschließt. Suche ihren Blick, ihre Meinung. Reaktion auf mein Tun? Ich kann kein Missfallen entdecken. Warum ist mir das wichtig? Ist es.

Hinter dem Vorhang alles andere als ein stilles Kämmerlein. S/Mler spielen. So muß man das wohl formulieren. Ein Mädel entlässt gerade einen "Trampler", auf dem sie ihre Sohlen wie eine Seiltänzerin bewegt hat. Das Mädchen D. ist mir schon gleich zu Beginn aufgefallen. Ihre schlanken Beine und schönen Füße sind vielleicht die verlockendsten Perspektiven dieser Nacht. Schon will sie sich die Schuhe wieder anziehen. Ich: "Ohh, bitte nicht so schnell". Schon bin ich ihr zu Füßen. Sie lächelt verschmitzt und mit einem "Ach soooooo...." hält sie mir bereitwillig ihre nylonbestrumpften Füße hin. Was soll ich sagen. Ich schwelge. Darf auch ihre langen Strümpfe ausziehen. Bewundere ihre Beine. Aus dem schwarzen Gewebe lege ich langsam ihre schmalen Fußrücken frei. Ihre hübschen Zehen. Nackte Füße total. Ich verwöhne und liebkose sie. Über und über. Totale Hingabe. Wer sieht mir von den anderen zu? Egal. Spüre nur Füße. Schaue zu ihr auf. Ja, sie genießt es. Werde belohnt: Ihr freundlicher Blick ruht auf mir. Später. Ziehe ihr wieder die Strümpfe an. Uuups. Mache was falsch dabei. Wir müssen beide lachen. Bricht den Zauber.

Ende. Müdigkeit. Abschied. Vielleicht sieht man sich noch mal? Danke. Danke? Ja, schon. Was bleibt? Gedanken kreisen. Noch lange. Kopfschütteln. Nicken. Befriedigung? Erfüllung? Lüge? Scham? Richtig? Falsch? Meine Moral – die Moral der anderen...

Schmunzele. Spruch fällt mir ein. Passt. Passt nicht: "Lebe Dein Leben - tapfer und grausam". ;-)))

Jemand sagte: Schreib doch was 'drüber. Na gut. Ich schrieb.