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Eine Woche - Tag 3

Datum: 02.08.07

Autor: Ben Valentine ,


14.22 Uhr: Ein leises Dröhnen entweihte die Stille. Langsam öffnete ich meine Augen. Vor mir türmte sich ein riesig wirkender Couchtisch auf, hinter mir ein großes Sofa und unter mir ein äußerst harter Boden. Ich brauchte einige Minuten, um zu merken, dass dies mein Wohnzimmer war und das leise Dröhnen nur das Geräusch einer Schnapsleiche, die vom Sofa gefallen war, nämlich mir. Erst jetzt bemerkte ich meinen Tonnenschwer wirkenden Schädel. Ich hatte einen enormen Kater, wie schon lange nicht mehr. Aber ich grinste. "Schien eine gute Party gewesen zu sein", dachte ich. Leider konnte ich mich in diesem Moment nicht an viel erinnern. Ich schaute auf die Uhr: 14.25 zeigte sie an. Ich kann mich an einen lauten Club erinnern, mit donnernder Musik, vielen tanzenden Mädchen und einer verdammt großen Menge Alkohol. Na gut, um ehrlich zu sein, kann ich mich an letzteres am besten erinnern.

Es war Donnerstag, so weit war ich schon gekommen. Am gestrigen Abend war mir die ewige Langeweile zu Hause zu viel geworden und ich beschloss mal wieder feiern zu gehen. Und so wie ich mich jetzt fühlte, hatte ich das wohl bis auf den letzten Tropfen ausgenutzt. Bleibt nur die Frage, wie ich nach Hause gekommen bin. Aber die wird wohl erst mal ungeklärt bleiben, weil ich in meiner Nähe keine Hinweise fand. Gedächtnislücken und Filmrisse sind schon eine verrückte Sache – eigentlich gar nicht mein Ding. Zu viel war ich nicht im Stande, aber ich bemühte mich, aufzustehen und mir erst mal einen Kaffee zu machen. An Katerfrühstück war noch nicht zu denken, da hätte mein Magen nicht mitgespielt. So genoss ich in Ruhe meinen Kaffee und versuchte mich an letzte Nacht zu erinnern. Hoffnungslos versagend entschloss ich mich schnell, erst mal unter die Dusche zu springen. Den Geruch hätte ein normal Sterblicher wohl nicht verkraftet – aber glücklicherweise war keiner in der Nähe. Nach dem Duschen guckte ich erneut auf die Uhr: 16.11. Etwas verwirrt schlenderte ich in die Küche. "Vielleicht jetzt etwas essen", dachte ich und schob mir einen Keks in den Mund. Das sollte auch das einzige bleiben, was ich essen würde, denn mein Magen reagierte nicht freundlich, eher rebellisch. Mein Weg führte mich zurück auf die Couch. Ich machte den Fernseher an und guckte... Ich hab keine Ahnung, was ich da guckte, aber so ist das dauernd bei dem neuem Fernsehprogramm – einfach nichts gescheites mehr. Doch ein lautes Klingeln störte meine Ruhe. Auch wenn es nur meine Tür war, dröhnte es in meinen Ohren doch so, als sei eine Sirene neben mir losgegangen. Unter tierischer Anstrengung quälte ich mich vom Sofa zur Tür. Ich öffnete sie. Und ein bekanntes Lächeln strahlte mir entgegen. "Hallo, Schatz", sagte die zarte Stimme. Es war Julia. Wieder kam sie mich besuchen. Es war vielleicht nicht der passendste Zeitpunkt, obwohl... "Jetzt hab ich jemanden, der für mich laufen kann", dachte ich grinsend. Ich bat sie herein. "Na, Kleiner, wie geht’s dir?", fragte sie mich. "Etwas verkatert", grummelte ich. "Oh, das erklärt einiges. Du hast mich nämlich gestern Nacht angerufen, aber viel gesagt hast du nicht." Ich wurde rot. Wenn ich bloß nicht so einen Unsinn machen würde, wenn ich betrunken bin. Aber sie grinste und sagte, es sei ganz süß gewesen, weil ich nur gestammelt hätte. Ich entschuldigte mich. Erst jetzt viel mir etwas auf, etwas sehr interessantes. Wieder trug Julia ihre Sneakers und blaue Socken. Sie sahen genau wie die vorgestern aus. Wenn sie diese Socken drei Tage trug, dann mussten sie unglaublich riechen. Mir ging vieles durch den Kopf, kein Wunder das ich Kopfschmerzen bekam. Und wie das so ist wenn man betrunken oder noch in der Ausnüchter – Phase ist, redet man nur Unsinn. "Willst du nicht deine Schuhe ausziehen?", hörte ich mich sagen. Oh man, ich kann mich auch nicht zurück halten, wenn Alkohol im Spiel ist. "So ein Mist", dachte ich. "Was wird sie jetzt denken?" Wieder lächelte sie nur lange und öffnete ihre Schuhe. Ihre blauen Socken kamen ganz zum Vorschein. Und jetzt war ich mir sicher. Es waren die selben wie zwei Tage zuvor. Selbst an diesen dunkelblauen Socken konnte ich starke Gebrauchsspuren erkennen. Sie hatten einen leichten braunen Rand und waren an der Sohle sehr ausgeblichen. Mein Herz überschlug sich förmlich. Ich dachte daran, wie lange es her war, dass ich an schönen Socken riechen konnte. Sie lief ins Wohnzimmer uns setzte sich auf die Couch. Ich beobachtete, wie ihre Sohlen den Boden verließen und ihn wieder berührten. Dabei guckte ich ihre Beine an. Sie hatte nur eine Hot – Pants an. Und sie hatte unglaubliche Beine. Mir wurde ganz heiß. Ich setzte mich auf den Sessel gegenüber. Ich starrte auf ihre Fußsohlen. Sie sahen zum anbeißen aus. Ich wollte so gerne an ihren schönen blauen Socken riechen. Ich versuchte meine Gedanken zu sammeln. Doch plötzlich zog sie sich die Socken aus. "Macht dir doch nichts aus, oder?", fragte sie. "Es ist so warm." "Nein, überhaupt nicht", entgegnete ich. Ich glaube, ich starrte nun mehrere Minuten auf ihre nackten Füße und ihre Socken. Ein Wunder, dass sie nichts bemerkte. Wir unterhielten uns dann angeregt über gestern, sofern ich was dazu sagen konnte. Dann stand sie auf, um auf die Toilette zu gehen. Sofort als sie hinter der Tür verschwand, sprang ich auf, nahm ihre Socken und hielt sie mir unter die Nase. Es war unbeschreiblich. Ich denke. sie trug diese Socken weit länger als drei Tage. Sie rochen so intensiv, aber wunderschön. Immer stärker atmete ich ein, bis ich mich zwingen musste aufzuhören, als ich die Toilettenspülung hörte. Julia blieb wieder den ganzen Abend. Ich bat ihr eine Menge zu trinken an. Glücklicherweise half es. Sie musste oft auf die Toilette und so hatte ich die Chance einige Male ihre wunderschönen Socken zu bewundern. Das letzte Mal war es sehr knapp, beinahe hätte sie mich bemerkt, denn ich war so vertieft, dass ich die Spülung nicht hörte. Erst das Türklappern riss mich aus meiner Trance. Doch ich hatte Glück und so verlief der Abend ausgesprochen gut und auch meinen Kater hatte ich so gut wie vergessen. Als sie aufstand, um zu gehen, beobachtete ich sie, wie sie sich die dunkelblauen Socken wieder langsam über die Füße zog, zur Haustür ging und ihre Füße in die Sneakers steckte. "Schade", dachte ich nur. Dieser Geruch allerdings wird mir noch lange in der Nase bleiben. Wir verabschiedeten uns und sie verschwand in der Nacht...